Es ist ein besonderes Jahr, Kontaktbeschränkungen bestehen, Verhaltens-Auflagen überall, und trotzdem wollen wir mit 35 Leuten runter an den Rhein in die Nähe von Schaffhausen. Und diese Entscheidung war genau richtig!
Am Fronleichnam-Donnerstag morgens um 08:30 Uhr sind wir gestartet, da war es tatsächlich noch trocken. Wiedersehensfreude alter Bekannter, Kennenlernfreude neuer Gesichter, endlich wieder Menschen. Menschen mit einem gemeinsamen Hobby und einem wunderschönen, 475 km entfernten, Reiseziel. Gailingen am Hochrhein.
Ein gutes Stück Autobahn, dann rein ins romantische Lautertal mit einer Mittagsrast im Bootshaus an der Lauter (lecker, entspannt und schnell sind die dort (keine Selbstverständlichkeit in diesen Zeiten)). Anschließend gut gesättigt ins Donautal, wo wir das erste Mal richtig massiv gewaschen wurden. Aber Motorrad fahren ist ein Outdoor Hobby und wir sind nicht aus Zucker. Der allgemeinen Laune hat es auch nicht geschadet.
Gegen späteren Nachmittag, bei wieder bestem und warmem Wetter, treffen wir getrocknet in unserem Hotel ein. Die Chefin steht freudig winkend auf der Straße, das Hotel ist mit HD-Fahnen dekoriert, die Begrüßungsgetränke warten auf der Terrasse…läuft.
Essen – Trinken – Plaudern – Lachen – Alpen Panorama genießen – Bett
Freitag ist wie immer Moped-frei und es wird Boot gefahren. Über unsere coole Holzbrücke zu Fuß in die Schweiz nach Diessenhofen wollten wir um 10 Uhr starten. Natürlich beginnt es pünktlich zum Abmarsch auch zu regnen…egal…wir haben am Bootsanleger ein Café gefunden und dieses zur vorzeitigen Öffnung gebracht. Die hatten auch Bier…und auf dem Schiff nach Schaffhausen hatten die ebenfalls Bier und Wein…Regen hatte es keinen mehr als wir den Anleger in Schaffhausen erreichten…läuft wieder.
Das Bimmel Bähnchen Rhyfall Express bringt uns nun durch die Stadt zum Rheinfall. Der kleine Zug trägt seinen zweiten Namensteil nicht zu Unrecht. Der Fahrer bescherte uns den ersten Burn-Out des Jahres (lange Bahn, Gewicht – Menschen – hinten, Antrieb vorne, Steigung, Nässe, Burn-Out), sehr zu unserer Freude.
Am Rheinfall angekommen erstmal allgemeine Begeisterung: gewaltig und beeindruckend das ganze! Mit kleinen Booten konnten wir den Felsen in der Mitte des Falls erreichen, oder eine Rundfahrt machen, oder einfach von der Restaurant Terrasse das Treiben genießen.
Voller Eindrücke nimmt uns die kleine Bahn mit zurück an den Anleger und das Boot bringt uns nach Hause. Tatsächlich haben wir jetzt sogar teilweise Sonnenbrand bekommen…
Noch etwas durch den kleinen, Schweizer Ort spaziert und dann hoch den Berg zurück zum Hotel zum gemeinsamen Abendessen, es gab Maultäschle für alle.
Samstag geplante Abfahrt 11:30 Uhr, Regenstart 11:15 Uhr. Auf direktem, aber schönen Weg zieht der Lindwurm durch den Hegau nach Tuttlingen zu unseren Freunden Nina und Jana von Harley TUT. Bei Ankunft von Ort war es trocken, Getränke und Brötchen schmecken, Shopping endlich mal wieder…allen geht es gut. Mit Nina, Jana und drei weiteren Tuttlingern im Gepäck drehen wir noch eine nette Runde an den Bodensee, und weiter am Rhein entlang, mit einem kurzen Besuch in Switzerland, zurück in unsere Dependance. Dass es zwischendurch feucht von oben wurde ist unnötig zu erwähnen… wir haben dann mit feucht von innen zurückgeschlagen.
Der Rückschlag gipfelte in einer gepflegten Zimmer- und Balkonparty auf Zimmer 210.
Sonntag Abfahrt früh um 08:30 Uhr. Durch größere Wassermassen schwimmen wir gen Heimat und tatsächlich war 180 km vor Fulda das Regentraining endgültig abgeschlossen – alle hatten nun Profistatus erreicht.
Entlang der Tauber durch Wertheim an den Main bis Marktheidenfeld. Dort erwartet uns das Café de Mar, ein absolut empfehlenswertes italienisches Restaurant direkt am Wasser, das kein Problem damit hat, eine 35-köpfige Gruppe Corona konform, schnell und lecker zu bewirten. Toll!
Für jeden noch eine Kugel Eis und dann beginnen die Verabschiedungen rundherum…einige biegen direkt in diverse Himmelsrichtungen ab und mit dem Rest genießen wir noch die letzten km durchs Sinntal bis nach Hause. Im Rückspiegel werden es immer weniger Bikes, die Securities Uwe und Heiko stellen ihre Tätigkeiten ein, die Tour geht zu Ende. So richtig vorbei ist es aber erst wenn alle in die WhatsApp Gruppe geschrieben haben, dass sie gut zu Hause angekommen sind…auch das war nun erreicht und damit endgültig abgeschlossen.
Eine großartige Reise, bei der man wieder mal bekannte Gesichter besser kennen gelernt hat und neue Leute als bekannte Gesichter gewinnen konnte.
Wir freuen uns auf alle kommenden Partys und Fahrten, und auf die neue Normalität.
Vielen Dank dass ihr alle dabei wart, es ist immer wieder ein Fest mit euch zu reisen.
Bis bald - Normen und Jutta