Wir treffen uns Freitag früh in Eichenzell und legen gleich den überdachten Teil der Tankstelle lahm. Es regnet in Strömen, die Mädels mit weiterer Anfahrt sind schon durchgeweicht, die Mädels mit guten Connections lassen sich mit dem Sprinter bringen… Der Laune schadet es null, Wiedersehensfreude überall.
Nach den ersten 1,5 h auf der Autobahn sind beim Tankstop fast alle endgültig nass, die A70 war stellenweise von einem Fluss überquert, den wir langsam durchfuhren (tatsächlich nicht nur Aquaplaning sondern wirklich ein schnell fließender, breiter Fluss rechtwinklig zur Fahrtrichtung)…Und immer noch Lachen und gute Laune bei den Pausen…unfassbar.
Nach über 5 h Fahrt, nein das war keine Fahrt, das war Schwimmen, kommen wir beim Bäckerwirt in Chamerau an und werden von Willi mit Glühwein und Broten begrüßt. Brot, weil die Mittagspause ausgefallen ist, Glühwein weil alle durchgefroren sind und bisher noch keiner im Juli welchen getrunken hat…man soll ja immer mal was Neues ausprobieren.
Nachdem alle Krönchen wieder gerichtet sind, werden wir im Biergarten (ja Biergarten, denn es hat aufgehört zu regnen) mit einem leckeren Grillbuffet und anschließend mit zünftiger bayrischer Musik beglückt. Nach anfänglicher Skepsis standen wir sogar zwischenzeitlich auf den Bänken…gut wars.
Samstag kein Regen, zumindest nicht von oben - eher von unten und etwas auch von innen…Erklärung später.
Zuerst eine frühe und wunderschöne Runde mit den Bikes gedreht, 135 km in gut 2 Stunden um den großen Arber, direkt wieder im Hotel gleich umsteigen in die Busse, die uns zu den Kanus bringen. Zu dritt rein in die Teile und die erste Feststellung: geradeaus fahren ist mit den Mopeds einfacher.
An dem ersten Naturwehr lief ein Boot kurz auf Stein, ein anderes Boot verlor ein Paddel. Egal, Kollateralschaden. Nach einer guten Stunde Fahrt legen wir an zum Picknick. Hotelchef Willi steht schon mit bayrischen Köstlichkeiten und diversen Weinen parat und bewundert unsere formvollendeten Anlegemanöver.
Nach der Rast war es vorbei mit der Herrlichkeit: ein Boot läuft quer auf einen Stein und kentert. Frauen über Bord - Kanu kieloben - Einheit treibt im Wasser. Aber sie haben trotzdem beste Laune und Lachen schallt über den Regen (so heisst der Fluß). Nach einem ersten Einstieg und erneutem Kentern (slapstick vom Feinsten) sitzen alle drei wieder drin im Boot, nur ein Handy liegt nun auf dem Grund des Regens… und das mit dem Regen innen ist nun ein Appell an die Kreativität des Lesers…
Bis zum Hotel sind alle wieder fast trocken und die Wasserrutsche direkt vor dem Ausstieg wird von allen Kanus problemlos gemeistert - die Perfektion ist zurück - und die Sonne scheint! Abends wieder im Biergarten die originalen Speisen einverleiben, Bilder schauen, weiter Wein trinken, Schnaps auch trinken, freuen.
Sonntag - Heimfahrt - Regen!
Zwar war es die ersten 1,5 h Überlandfahrt noch bestes Wetter, aber das sollte sich gründlich ändern. Schwimmen können wir schon, Mittagspause mit Planänderung, nicht hoch auf die Altenburg Bamberg in den Biergarten (Gründe nicht nennenswert) sondern bei Hallstadt in einen überdachten Biergarten, die letzte Ladung bayrische Esskultur rein in den Körper. Um 16 Uhr treffen wir mit denen, die sich nicht vorher Richtung Heimat ausgeklinkt haben, wieder in Eichenzell ein. Als ob wir von irgendwem veräppelt werden: es regnet nun nicht mehr…
Fazit: rund 1000 Km mit häufig widrigsten Wetterbedingungen (ich fahre viel und kann mich nicht an so ausdauernd schlechtes Wetter erinnern), die Mädels hatten immer (wirklich immer) gute Laune und es ist null und nichts passiert. Puh, da bin ich froh und unendlich stolz auf die Bande. Meine Donnerfrau Diana hat einen tollen Job als Security gemacht und alle sind diszipliniert und aufmerksam gefahren. Besser geht es nicht. Vielen Dank und ich freue mich auf das nächste Jahr, Jutta. :-)